Putzen für die Liebe

Ihr streitet euch beim Putzen? Schatzi und ich nicht. Putzen belebt unsere Beziehung. Wir putzen, manchmal für uns, meistens weil Besuch kommt. 

Schatzi und ich machen uns gegenseitig ganz oft Komplimente, weil wir beide wissen, wie wichtig Komplimente für unsere Beziehung sind. Zum Beispiel sagt er mir wie schön er meine Nägel findet und ich sage ihm, wie sehr mir seine neue Chino gefällt.

Wie schön ich die Toilette putze sagt er mir nicht. Deswegen ist unsere Wohnung in Verantwortungsbereiche geteilt. Verantwortungsbereiche sind wichtig im Leben. Liebe kennt eben doch Grenzen. Schatzi ist Bereichsleiter auf dem Klo. Wie er mit der Klobürste über die Keramikschüssel schrubbt und sein Kopf wackelt, da brennt ein Feuer in mir.

Im Gegensatz zur Toilette ist der Glastisch ein schlechter Scherz, mein schlechter Scherz. An ihm wird deutlich, wie sehr ich mich ins Zeug lege, für unser Wohnzimmer, für unsere Beziehung. Ich reinige ihn mit Küchenrolle und Sidolin, fast streifenfrei. Nach spätestens 24 Stunden liegen darauf wieder verschrumpelte Speckstückchen, Ölreste und eine fette Staubschicht. Das macht aber nichts. Denn wenn man sich liebt, ist alles egal. 

In unserer frisch geputzten Wohnung lassen wir den Tag ausklingen. Noch so eine Routine. Wir machen es uns hyggelig mit dicken Wollsocken und einer Duftkerze im Glas. Dabei schauen wir uns tief in die Augen. SEXY TIME.

Vielleicht möchte Schatzi aber auch, dass ich mein Bein von seiner Wade nehme. Obwohl unsere Liebe ja so einiges aushält. Gerade vor allem Schatzi mich. Das macht er gerne. Klar manchmal möchte er nicht mehr, aber dann drohe ich damit mich umzubringen. Wir zeigen unsere Gefühle eben, gerne auch beim Putzen.

Unterm Sofa drunter sauge immer nur ich, kein Spaß


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